März, 2007

Sa17Mär19:30Drei mal LebenKomödie von Yasmina RezaVeranstaltungstyp:Frühjahrstheater

Uhrzeit

(Samstag) 19:30

Ort

LSK Theatersaal

Am Sportplatz 3, 84048 Mainburg

Details

Ein Ehepaar (Hermann & Sonja) hat ein anderes Ehepaar (Friedrich & Ines) eingeladen, für abends zum Essen. Hermann, ein nicht sehr erfolgreicher Forschungsbeauftragter an einem astrophysischen Institut, will mit dieser Einladung des renommierten Labordirektors einen Karriereschub bewirken. Die Eingeladenen, die ohnehin ungern und missgelaunt kommen, erscheinen versehentlich aber einen Tag zu früh. Sonja ist im Morgenrock, außer spärlichen Knabbereien findet sich nichts in der Küche und aus dem Kinderzimmer probt ein quengelnder Sechsjähriger den abendlichen Machtkampf um Naschereien, Gutenachtgeschichten und Beachtung seiner Phantasiewelt … Der Theaterkniff, mit dem Reza ihre Handlung über eine Boulevardkomödie hinausführt, ist einfach, aber wirkungsvoll: Die Situation wird dreimal hintereinander gezeigt, jedes Mal leicht variiert. Der Hintergedanke der Autorin besticht: Wenn man eine kleine Geschichte dreimal angeht, ausstellt, durchleuchtet, müsste darin doch mehr zu entdecken sein als nur Kindergeschrei um Kekse und Äpfel, Elterngezerre über müßige, auch alberne Erziehungsgrundsätze, mehr zu beobachten sein als nur Gerede über Karriere oder wie man dem unterstellten Kollegen eins auswischen oder sich bei dem Vorgesetzten beliebt machen oder die Frau des anderen „rumkriegen“ kann. Irgendetwas Dauerndes, Richtiges müsste doch auch aus banalen Lebenssituationen herauszuholen sein. Aber, so Rezas leicht deprimierendes Ergebnis, „dreimal Leben“ ist letztlich doch nicht mehr als „einmal Leben“. „Der Mensch ist“, charakterisierte die Autorin einmal in einem Interview die Figuren in ihren Stücken, „schon ziemlich zum Verzweifeln. Er wird ständig von der Mittelmäßigkeit angezogen, eine enorme Versuchung, […]. Sie kommt ihm nicht nur entgegen, er hat auch noch Freude daran.“ Gequengel, Karrierestreben, Konkurrenzverhalten und Beziehungsschwierigkeiten der leichteren wie der ernsteren Art lassen sich, das demonstriert Rezas Text, nicht einfach wegspielen, auch nicht durch Variationen und Wiederholungen. Nichtsdestotrotz ändern die Nuancierungen ganz erheblich den Verlauf der banalen Geschichte – vor allem aus Sicht Hermanns. Der Rest der Welt dreht sich im gleichen Trott, während in dem Wohnzimmer, auf das wir den Spot gesetzt haben, die Weichen für eine jeweils andere Zukunft gestellt werden – zumindest besteht die theoretische Möglichkeit.

Impressionen:

In den Rollen:

Isa Höher, Dagmar Vögel-Biendl, Stefan Haage, Hans-Jürgen Hintermeier,
Stimme von Bertram, dem Kind: Elias Hainzinger

Regie:

Tobias Hannes Ostermeier

Regieassistenz:

Christina Heller und Michael Wilhelm

Premiere:

17. März 2007 um 19:30 Uhr

Aufführungstermine:

23. / 24. / 25. März um 19:30 Uhr
30. / 31. März um 19:30 Uhr

Kartenvorverkauf:

Bürobedarf Weinmayer, Mainburg
Telefon: +49 8751 1411

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